Snack Attack- Regie/Drehbuch: Andrew Cadelago. Produktion: Eduardo Verastegui, Matanoia Film
Der Kurzfilm (ohne Dialoge) stellt mit einer alten Dame als Hauptfigur Vorurteile von zwei Generationen dar: Ein Jugendlicher sitzt wartend am Bahnhof – mit Kopfhörern, Turnschuhen und einem Smartphone in der Hand. Zu ihm auf die Bank gesellt sich eine alte Dame mit Brille, Tuch, Handtasche und Zeitung und beginnt, ihre zuvor gekauften Kekse zu genießen. Der Bildausschnitt zeigt, wie sich auch der Teenager einen Keks aus der Packung nimmt und wie sich die anfängliche Irritation der alten Dame in weiterer Folge in Wut verwandelt. Nach einer Schimpftirade steigt sie in den Zug und findet schließlich bei der Suche nach der Fahrkarte ihre selbst gekauften Kekse. Die Zusehenden erfahren im Anschluss durch die subjektive Erinnerung der Dame in Form einer Rückblende den tatsächlichen Handlungshergang – sie hat unwissentlich die Kekse des Jugendlichen gegessen. Daraufhin verändert sich die Semantisierung der Räume und ihre Zuschreibungen.
Die Erarbeitung der einzelnen Merkmale der semantischen Ordnungen durch die Darstellung der beiden Figuren sowie die unterschiedliche Wahrnehmung dieser bieten zahlreiche Anregungen für den Literaturunterricht. Zudem können Kinder durch eine Anschlusskommunikation über Vorurteile sowie den Umgang miteinander sensibilisiert werden.
Magdalena Schlintl