Abschnittsübersicht


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    • Dieses Kapitel bezieht sich auf die Fachanforderungen Biologie in der dritten überarbeiteten Auflage (2023). Bitte beachten Sie, dass die Fachanforderungen regelmäßig überarbeitet werden und prüfen Sie die Aktualität der Informationen in diesem Selbstlernkurs.

       

      Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt finden sich zunächst im allgemeinen Teil der Fachanforderungen im Bereich Kernprobleme gesellschaftlichen Lebens: „Gleichstellung und Diversität: Entfaltungsmöglichkeiten der Geschlechter, Wahrung des Gleichberechtigungs­gebots, Wertschätzung gesellschaftlicher Vielfalt“ (S.6). Die Auseinandersetzung mit diesem und anderen Kernproblemen hat zum Ziel, sich mit den Herausforderungen der eigenen Lebensgestaltung und der Lebensgestaltung anderer Menschen auseinanderzusetzen. Gerade unter diesem Aspekt wird der behandelten Thematik hier also auch überfachlich großes Gewicht beigemessen.

       

      In Bezug auf die Beiträge der Biologie als Unterrichtsfach auf die allgemeine und fachliche Bildung heißt es weiter, dass  „Sexualerziehung […] ein unentbehrlicher Teil der schuli­schen Bildung und daher fester Bestandteil des Biolo­gieunterrichts“ sei (S. 10). Während die Sexualerziehung natürlich fachlich-biologische Inhalt aufweist, werden an dieser Stelle auch persönliche, soziale und kulturelle Dimensionen aufgespannt. Aus diesem Grund sei die menschliche Sexualität immer auch Werturteilen ausgesetzt (S. 10). Daran anschließend umfasst eine der didaktischen Leitlinien des Biologie-Unterrichts „die Aufnahme normativer Fra­gestellungen in den Biologieunterricht, das heißt die Ver­mittlung von Werten und Vorgehensweisen der sachlich begründeten Meinungsbildung“ (S. 7). Die Sexualität des Menschen ist dabei in Bezug auf ethische Analysen ein zu vermittelndes Themenfeld. Neben anderen Aspekten der menschlichen Sexualität ist das Thema „Hetero- und Homosexualität“ ein verbindlicher Inhalt im Kompetenzbereich Bewertung (S. 17).

       

      In Bezug auf den Kompetenzbereich Fachwissen (Sachkompetenz) finden sich Anknüpfungspunkte vor allem im Basiskonzept Reproduktion (R): Die Lernenden beschreiben etwa „biologische und persönliche Aspekte der menschlichen Fortpflanzung“ anhand der verbindlichen Fachinhalte Pubertät und Sexualorgane bei Mann und Frau (Sek I – R2: S. 22) oder beschreiben soziale und kulturelle Aspekte der Sexualität mit den Fachinhalten „Umgang mit der Sexualpartnerin/ dem Sexualpartner“ oder „Hetero- und Homosexualität“ (Sek I – R7: S. 22). Viele Fachinhalte, die im Zusammenhang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt eine Rolle spielen können sind hier zusammenfassend aufgelistet:

       

      Sek I - SF1: Fortpflanzungsorgane (S. 20)

      Sek I – R2: Pubertät & Sexualorgane bei Mann und Frau (S. 22)

      Sek I – R4: Meiose & Keimzellenbildung (S. 22)

      Sek I – R7: Umgang  mit Sexualpartnerinnen und -partnern; Hetero- und Homosexualität (S. 22)

      Sek I – R8: sexuell übertragbare Krankheiten und deren Prävention & HIV/ AIDS (S. 22)

      Sek I – SR4: Rolle der Hormone in der menschlichen Sexualität (S. 24)

       

      Zu guter Letzt spielt der Kompetenzbereich Kommunikation eine besondere Rolle im Bereich der Sexualerziehung. Dies gilt natürlich auch, oder gerade, für den Themenkomplex sexuelle und geschlechtliche Identität. So können verschiedene Teilkompetenzen gezielt gefördert werden – etwa „wesentliche Informationen in angemessener Fachsprache sach- und adressatengerecht“ zu vermitteln (Sek I – Kk2) oder eine sinnvolle Anwendung der Alltags- und Fachsprache um über Sexualität zu reden (Sek I – Kk4). Diese Kompetenzen sind dem Thema dieses Selbstlernkurses dabei nicht explizit zugeordnet, gerade, weil es in Bezug auf die Vielfalt in diesem Bereich aber viele spezifische Begriffe gibt, können die Teilkompetenzen gut geübt werden. Besonders ein adressatengerechter und sensibler Sprachgebrauch kann hier beispielsweise thematisiert werden.